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Realistische Rahmenbedingungen

Betrachtungen in Umgebung von alpha ventus

Bild 5: BSH-Karte: Nordsee - Offshore Windparks Pilotgebiete /4/
Bild 6: Erlaubnisgebiete für Kohlenwasserstoffe in der Deutschen Nordsee /5/
Bild 7: Erlaubnisgebiete für Kohlenwasserstoffe in der Deutschen Nordsee (Quelle: eigene Darstellung nach Unterlagen BSH und LBEG)

Bewusst hat sich das Konsortium dafür entschieden, dass das Konzept anhand eines realen Szenarios entwickelt wird. Die Wahl fiel dabei auf den Offshore-Windpark alpha ventus (Testfeld Borkum-West), da dieser bereits genehmigt ist und als Testanlage für die Offshore-Windenergie gilt. Dort sollen 12 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 60 MW aufgestellt werden. Das Betreiberkonsortium Deutsche Offshore-Testfeld- und Infrastrukturgesellschaft mbH & Co KG (DOTI) von alpha ventus besteht aus E.ON Energy Projects GmbH, EWE AG und Vattenfall Europe New Energy GmbH.

Zur räumlichen Einordnung, wo sich dieses Gebiet für den ersten deutschen Offshore-Windpark befindet, ist eine Übersichtskarte des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für die Nordsee in Bild 5 dargestellt. Der Windpark alpha ventus befindet sich im Zentrum des gepunkteten Kreises; direkt an der Leitung zur Netzanbindung. Dort beträgt die Wassertiefe ca. 30m und die Küstenentfernung ca. 45km.

Kohlenwasserstoffe wie das benötigte Schwachgas sind Bergfreie Bodenschätze und dürfen nach dem Bundesberggesetz nur mit einer vom Staat erteilten Bergbauberechtigung aufgesucht und gewonnen werden. Die Erlaubnisgebiete für Kohlenwasserstoffe in der Deutschen Nordsee sind in einer Karte des zuständigen Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) in Bild 6 eingezeichnet. Auch hier ist die Lage des Offshore-Windparks alpha ventus durch den gepunkteten Kreis hervorgehoben. Dieser befindet sich im Erlaubnisgebiet B20008/71. Außerdem sind die Bohrlokationen von Explorationsaktivitäten in diesem Gebiet eingetragen (z.B. D1, A1, E1, L3-1 und H18-1).

In einem direkten Vergleich zwischen Geologie und Geographie (s. Bild 7) sind alle wesentlichen Merkmale für ein Offshore-Verbundkraftwerk erkennbar.

Der viereckige Ausschnitt in Bild 7 vermittelt einen Blick in die Tiefe und zeigt die Salzstrukturen (helle Bereiche) in diesem Gebiet der Nordsee. Angemerkt sei, dass sich alle Bohrungen bis auf H18-1 direkt über einem Salzstock befinden und lediglich D1 und H18-1 bei den Suchbohrungen nach Kohlenwasserstoffen aus den Jahren 1965 und 1983 mit der damals vorhandenen Technologie als fündig gekennzeichnet sind (s. Bild 6).

Die notwendigen Rahmenbedingungen wie ein Salzstock für die Speicherkaverne sowie eine Gaslagerstätte scheinen in dem untersuchten Gebiet vorhanden und geeignet. Ob an diesem Standort tatsächlich ein Offshore-Verbundkraftwerk betrieben werden kann, muss durch weitere Untersuchungen überprüft werden. Dies gilt insbesondere für die dortige Gaszusammensetzung, damit eine entsprechende Turbine ausgewählt werden kann.

 

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